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Die Geschichte und die Entstehung des Euro

Euro Druckmaschine

Wir zeigen hier einen kleinen Überblick über die Entstehung der EURO-Banknoten und der EURO-Münzen.

Der 1. Januar 1999 wurde zum bedeutsamen Ereignis, denn ab diesem Tag galt in ganz Europa eine gemeinsame Währung – der Euro. In den nächsten drei Jahren wurde er ausschließlich als „virtuelle“ Währung gehandelt und vor allem von Banken sowie an den Finanzmärkten genutzt. Zu einer greifbaren, realen Währung wurde der Euro für die allermeisten Bürgerinnen und Bürger erst am 1. Januar 2002. An diesem Tag begann die Einführung der Euro-Banknoten und Euro-Münzen. Inzwischen ist der Euro für über 300 Millionen Europäer zur Normalität geworden. Zwar wurde der Euro damals lediglich in zwölf europäischen Ländern eingeführt, dies muss aber dennoch als ein Ereignis mit historischem Ausmaß bewertet werden.

Der Einführung ging ein Jahrzehnt detaillierter und durchdachter Planung und Vorbereitung voraus. Hier soll die Entstehungsgeschichte des Euro nachgezeichnet werden. Diese Geschichte umfasst eine lange Reihe von Entscheidungen und Maßnahmen, durch die sichergestellt werden konnte, dass die neue Währung ihren Weg vom Entwurf am Zeichenpult zur Druckerei, von dort zur Zentralbank und schließlich in die Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger fand. Damit dieses große Vorhaben gelang, hatten die Europäische Zentralbank (EZB), die Zentralbanken und Regierungen in den einzelnen Staaten des Euroraums sowie die Europäische Kommission, die für den Druck der Banknoten zuständigen Druckereien, die Münzprägeanstalten sowie eine große Zahl von Beteiligten in verschiedensten Bereichen wie Banken oder Einzelhandel unterschiedlichste Herausforderungen zu bewältigen, Problemstellungen zu lösen und Risiken zu analysieren und letztlich zu überwinden. Tatsächlich wurde schon im Jahr 1992 damit begonnen, logistische Prozesse zu entwickeln, um die fristgerechte Produktion der Euro-Münzen und Banknoten zu gewährleisten.

Weder Optik noch finaler Name standen fest

Ein Problem zu diesem frühen Zeitpunkt bestand darin, dass weder das Aussehen des Geldes noch der endgültige „Name“ feststanden. Wie die Münzen und Banknoten aussehen sollten, wurde 1996 durch das Europäische Währungsinstitut, den Vorläufer der EZB, mit einem Wettbewerb entschieden. Aus den dort vorgelegten Vorschlägen wählte das Europäische Währungsinstitut die endgültigen Entwürfe aus. Zunächst wurde 1998 eine Nullserie gedruckt. Die eigentliche Auslieferung der neuen Währung an Geschäfte und Banken begann man vier Monate vor dem eigentlichen Tag der Euro-Einführung, dem 1. Januar 2002. Innerhalb dieses relativ kurzen Zeitraums konnten durch eine exzellente Organisation in den einzelnen Staaten des zukünftigen Euroraums mehrere Millionen von Verkaufs- und Geldausgabeautomaten für die neue Währung eingerichtet werden.

Um die reibungslose Einführung des Euro zu gewährleisten, wurde der wichtige Bereich der Öffentlichkeitsarbeit verstärkt vorangetrieben. Ziel musste es sein, jedem Informationen zur Verfügung zu stellen, anhand derer er wusste, wie der Euro aussehen würde und wie der Umtausch von alter zu neuer Währung funktionierte. Die Verantwortlichen nutzten Fernsehspots, Anzeigen in den Printmedien, das Internet sowie alle weiteren Möglichkeiten der Verbreitung, um die notwendigen Informationen so breit wie möglich in der Bevölkerung zu streuen. Eine entscheidende Rolle spielte hier die Euro-2002-Informationskampagne. Sie wurde von der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den zwölf Zentralbanken des künftigen Euroraums jeweils landesweit durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit der Staatsregierungen mit öffentlichen Behörden und Institutionen sowie mit Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen stellte ebenfalls sicher, dass die Informationen zu den Menschen gelangten.

All diese Bemühungen führten zu einem reibungslosen Ablauf der Bargeldeinführung. So konnte die neue Währung in Form von Münzen und Banknoten im In- und Ausland zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil unseres Lebens in Europa werden.

Die Ausgabe der Euro-Banknoten und Euro-Münzen

Die Ausgabe der Euro-Banknoten und -Münzen fand im Jahr 2002 statt. Allerdings wurde bereits zu Beginn der 1990er Jahre damit begonnen, notwendige Vorbereitungs- und Planungstätigkeiten auszuführen, um den reibungslosen Ablauf der Einführung zu gewährleisten. Die Vertragsdokumente bezüglich der Europäischen Union wurden am 7. Februar 1992 in Maastricht unterzeichnet. In diesem Vertrag werden vor allem die Zuständigkeiten der Europäischen Zentralbank (EZB), der Staatsregierungen sowie der Zentralbanken in den zunächst zwölf Staaten des Euro-Währungsraumes dargelegt, die diese bezüglich der Ausgabe des Euro-Bargeldes übernehmen. Zudem ist im Vertrag festgeschrieben, dass die Genehmigung zum Ausgeben der Banknoten im Euro-Währungsgebietes ausschließlich bei der EZB liegt. Ebenfalls wird geregelt, dass darüber hinaus lediglich die EZB sowie die nationalen Zentralbanken (NZBen) die Erlaubnis besitzen, die Ausgabe durchzuführen.

Europäischen Zentralbank (EZB) und nationalen Zentralbanken (NZBen)

Nur die NZBen lagern und bearbeiten die Banknoten, bringen sie in Umlauf oder ziehen sie ein. Die Ursache dieser Regelung liegt in der Tatsache, dass die EZB keinerlei Geschäfte mit Bargeld tätig. In Umlauf befindliche Banknoten sind bei der EZB sowie den NZBen Teil der Bilanzen. Die Erfassung erfolgt aufgrund eines festgelegten Schlüssels und in völliger Unabhängigkeit davon, wo im Euroraum sie sich tatsächlich im Umlauf befinden. Aufgrund der grenzüberschreitenden nicht zu erfassenden Geldflüsse in Form von Bargeld, beispielsweise durch Geldgeschäfte von Urlaubern, lässt sich allerdings nicht mehr bestimmen, wie groß die Anzahl der Banknoten ist, die in einem der Mitgliedsstaaten in Umlauf sind. Anders, als bei den Banknoten, sind einzelnen Staatsregierungen verantwortlich für die Euro-Münzen, allerdings liegt die Koordinierung der in Brüssel ansässigen Europäischen Kommission. Jede Regierung innerhalb des Euroraums ist der rechtliche Emittent der Euro-Münzen.

Als solcher ist sie verantwortlich für die Gestaltung, die technischen Merkmale sowie für die Prägung der Münzen. In der Verantwortung der EZB jedoch liegt es, die in jedem Jahr notwendige Genehmigung zu erteilen, wie viele Euro-Münzen ausgegeben werden dürfen. Außerdem begutachtet und bewertet sie als unabhängige Prüfinstitution die Qualität der Prägungen.

Die Bezeichnung der neuen Währung und die Festlegung des € Symbols

Der Europäische Rat entschied bei einer Sitzung der europäischen Staats- und Regierungschefs im Dezember 1995 in Madrid über die endgültige Bezeichnung der neuen Währung und einigte sich auf Euro. Andere Vorschläge wie „ducat“, „ecu“, „florin“, „franken“ beziehungsweise Kombinationen aus einer bereits existierenden Währungsbenennung und der Vorsilbe „euro“ (z. B. „euromark“) wurden abgelehnt, da sie stets nicht gewünschte Assoziationen zu bestimmten Ländern aufwiesen.

Als Maßstab wurde festgelegt, dass die Bezeichnung für die Währung einfach auszusprechen sein und in allen Amtssprachen der Europäischen Union (EU) gleich lauten sollte, auch unter Berücksichtigung der jeweils gebräuchlichen Alphabete. Der wichtigste Maßstab allerdings war, dass sie schlicht sein durfte, wenn sie dennoch Europa gut repräsentierte. Die neue Währung benötigte aber nicht nur eine Bezeichnung, sondern auch ein einprägsames und aussagekräftiges Symbol. Im gleichen Maße, wie die Bezeichnung sollte auch das Symbol ansprechend, einfach zu schreiben und eindeutig auf Europa bezogen sein. Mitarbeiter der Europäischen Kommission erstellten zunächst eine Liste mit dreißig Vorschlägen. Von diesen wurden zehn Symbolvorschläge ausgewählt, die dann mithilfe einer öffentlichen Befragung auf zwei mögliche Symbole eingegrenzt wurden.

Die letztgültige Entscheidung lag bei Jacques Santer und Yves-Thibault de Silguy, dem damaligen Präsidenten der Europäischen Kommission und dem damaligen Kommissar für Wirtschaft und Finanzen. In Anlehnung an den griechischen Buchstaben Epsilon gestaltete man schließlich das Euro-Symbol, denn so nimmt es Bezug auf die Wiege der europäischen Zivilisation. Zudem ist das „E“ der erste Buchstabe des Wortes „Europa“. Zwei parallel verlaufende, kräftige horizontale Linien wurden eingefügt, um die Stabilität der Währung zu verdeutlichen. Auch eine offiziell gültige Abkürzung für die Bezeichnung Euro wurde festgelegt. Sie lautet EUR und ist über die International Organization for Standardization, ISO (Internationalen Organisation für Normung) registriert.